Roaming-Tarife

Roaming-TarifeVon Roaming spricht man, wenn von einem Mobiltelefon aus das Datennetzwerk eines anderen Anbieters genutzt wird. Innerhalb Deutschlands haben Mobilfunkanbieter Verträge mit den großen Netzanbietern geschlossen, so dass jeder innerdeutsche Anbieter mehr oder minder überall eigenen Netzempfang anbieten kann. Fährt man jedoch über die Grenze ins Ausland sieht das schon anders aus. Die Nutzung ausländischen Netzes, Roaming also, kann teils hohe Kosten verursachen. Wie die Roaming-Tarife in der Europäischen Union geregelt sind, können Sie hier nachlesen.

Woher kommen die Roaming-Tarife?

Die Regelungen über EU-Roamingtarife haben sich in den letzten Jahren häufiger geändert. Seit 2007 gibt es die sogenannte „Roaming-Verordnung“, die für die EU-Länder als auch für Länder, welche sich der Verordnung angeschlossen haben, gilt. Verordnungen dieser Art werden vom EU-Parlament diskutiert und anschließend in offizieller Niederschrift beschlossen. Zusätzlich gibt es den Rat über das Roaming in öffentlichen Gemeinschaftsnetzen, welcher beratende Funktionen erfüllt – ähnlich den Ausschüssen in deutschen Parlamenten.

Warum haben sie dich Roaming-Tarife verändert?

Unterwegs erreichbar zu sein, insbesondere über das Internet, stellt heute keine allzu große Neuheit mehr da. Bedenkt man jedoch den technischen Stand in den früher 2000er Jahren und dem Fortschritt seit dem, macht es durchaus Sinn, neue Technik in Recht und Gesetz zu fassen. Dies geschieht im Sinne des Verbrauchers, und da die Technik immer selbstverständlicher wird, wird diese mit fortlaufender Zeit auch erschwinglicher. Dies galt für das mobile Telefonnetz, als auch in zunehmendem Maß für Highspeed-Datenvolumen für das Internet.

Wie haben sich die Roaming-Tarife geändert?

Was Sie als Endverbraucher über die konkreten Zahlen wissen müssen, ist, dass die Abschaffung von Roaming-Gebühren zum 15. Juni 2017 geplant ist. Ab da an – so der Plan – spielt es keine Rolle mehr, mit welchem Netzanbieter Sie Surfen oder Telefonieren, alle Netzbetreiber müssen alle Anbieter ohne Aufpreis akzeptieren. Eine Ausnahme gibt es für die dauerhafte Netznutzung aus dem Ausland. Bis zum 15. Juni 2017 gilt eine Zwischenstufe, die am 1. Mai 2016 in Kraft trat: Eingehende Anrufe kosten maximal 1,14 Cent, abgehende Anrufe plus maximal fünf Cent (gezählt in angefangenen Minuten), eine versendete SMS maximal zwei Cent, ein Megabyte Datenvolumen maximal fünf Cent. Die Zahlen gelten zusätzlich zum Basistarif des Anbieters.

Im Sommer 2016 stellte die Europäische Komission Pläne zur Einschränkung der Abschaffung vor. So sollte sich der Wegfall der Roaming-Gebühren auf 90 Tage im Jahr begrenzen, da sich EU-Bürger durvhschnittlich nur 12 Tage im Jahr im Ausland befinden. Nach Protesten der Verbraucherschützer werden diese Pläne überarbeitet.

Roaming-Tarife aushebeln

Die von der EU präsentierten Zahlen sind insofern theoretischer Natur, als dass Ihnen für längere Auslandsaufenthalte, etwa eine Dienstreise oder ein Erholungsurlaub, diverse Auslandspakete seitens Ihres Anbieters angeboten werden. In der Regel lohnt sich die Nutzung eines solchen Pakets, da diese je nach Dauer der Reise und Intensität der Roaming-Nutzung variabel sind. Für Bürger, welche nahe der Grenzen zu einem Nachbarstaat leben, machen die Roaming-Tarife durchaus Sinn: Häufig wird schon vor Überschreiten der Grenze ausländisches Netz empfangen.